Masterplan Güterverkehr und Logistik: Initiative für Logistik im städtischen Raum (Urban Logistics)

Aus Lager- & Logistik-Wiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
II. Maßnahmen
7. Umsetzung
7.2 Verkehr vermeiden – Mobilität sichern
7.2.1 Initiative für Logistik im städtischen Raum (Urban Logistics)

Ausgangslage

Güterverkehr und Logistik werden in Städten und Ballungsräumen oft als Hindernis für flüssigen Verkehr wahrgenommen – gleichzeitig stellt die Belieferung der letzten Meile eine immer größer werdende Herausforderung für die Logistik dar. Die bisher durchgeführten Projekte und Einzelmaßnahmen im Bereich der Citylogistik haben auf Grund ihrer oftmals geringen Dauer und Verbindlichkeit nicht dazu geführt, ein durchsetzungsfähiges Modell zu entwickeln, das am Markt Bestand hat. Trotzdem hat es eine Reihe von innovativen und zumindest in Teilen erfolgreiche Projekte gegeben, etwa die Güterstraßenbahn im Güterverkehrszentrum (GVZ) Dresden. Neben operativen Maßnahmen hat auch die intensive Berücksichtigung raumplanerischer Anforderungen an die GVZ-Planung zur konfliktärmeren Abwicklung von Wirtschaftsverkehren geführt. Nicht zuletzt haben mehrere deutsche Großstädte (z. B. Bremen) ihre Güterverkehrszentren als wesentliche Komponenten in die Maßnahmenpläne zur Erfüllung der EU-Luftreinhalteplanung integriert. Gezeigt hat sich auch, dass es an der Realität vorbei geht, in der Stadt Personen- und Güterverkehr getrennt zu betrachten. Wenn man Umweltaspekten stärker Rechnung tragen und eine deutliche Steigerung der Effizienz erreichen will, müssen beide Systeme in den Blick genommen werden.

Beschreibung der Maßnahme

Initiierung einer bundesweiten, von BMVBS, Ländern und Städten getragenen Initiative mit dem Ziel, umwelt- und klimafreundliche Verkehrskonzepte für städtischen Verkehr zu entwickeln, übertragbare Standards zu erarbeiten und gemeinsam mit den Kommunen umzusetzen. Die Konzepte sollen sich u.a. an folgenden Leitlinien orientieren:

  • bessere Berücksichtigung der Belange des Wirtschaftsverkehrs bei der Stadtplanung,
  • bessere Berücksichtigung der Belange von Güterverkehr und Logistik bei der Raumordnung und Regionalplanung,
  • kostengünstige, umweltfreundliche und nutzerfreundlichere Nahverkehrskonzepte, die möglichst viele Bürger zur Nutzung des ÖPNV einladen,
  • Anreize zur Nutzung umweltfreundlicher Lieferfahrzeuge,
  • stärkere Verknüpfung von Entscheidungs- und Umsetzungsebenen,
  • bessere Kommunikation zwischen Unternehmenspraxis und planerischer Entscheidung.

Auswirkung

Die Maßnahme führt zu einer Verständigung über Konzepte zur nachhaltigen Verkehrsgestaltung in den Ballungsräumen.

Verantwortung

BMVBS, Länder, Transportverbände, GVZ-Betreiber, Kommunale Spitzenverbände, Wirtschaft (als Verlader und Empfänger).

Haushalts-Relevanz

Für die Initiierung der Verkehrskonzepte sind keine zusätzlichen Haushaltsmittel erforderlich.

EU-Relevanz

Die Maßnahme entspricht den Zielen des Grünbuchs Stadtverkehr. Bei der Umsetzung ist auf Wahrung des Subsidiaritätsprinzips zu achten.

Umsetzungszeitraum

Die Maßnahme soll im Zeitraum ab 2009 bis 2012 durchgeführt werden.


vorherige Seite | Inhaltsverzeichnis | nächste Seite