Just in Time: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Begriff beschreibt ein Verfahren bei dem auf die Vorratslagerhaltung verzichtet wird. Stattdessen werden die für die Produktion benötigten Teile "gerade noch rechtzeitig" angeliefert und direkt verbraucht. Oftmals wird das Just-in-Time Verfahren auch als "rollende Lagerhaltung" beschrieben da hier die Waren eben nicht mehr im herkömmlichen Sinne zwischengelagert werden. Vielmehr werden die Waren nach ihrer Herstellung an einen Transporteur übergeben der diese dann zu vorgegebenen Terminen beim [[Empfänger]] anliefert. | Der Begriff beschreibt ein Verfahren bei dem auf die Vorratslagerhaltung verzichtet wird. Stattdessen werden die für die Produktion benötigten Teile "gerade noch rechtzeitig" angeliefert und direkt verbraucht. Oftmals wird das Just-in-Time Verfahren auch als "rollende Lagerhaltung" beschrieben da hier die Waren eben nicht mehr im herkömmlichen Sinne zwischengelagert werden. Vielmehr werden die Waren nach ihrer Herstellung an einen Transporteur übergeben der diese dann zu vorgegebenen Terminen beim [[Empfänger]] anliefert. | ||
− | Bei dieser lagerlosen Fertigung entfallen für die Handelspartner die Kosten für die Lagerhaltung. Weitere Vorteile sind niedrigere Warenbestände und damit verbunden eine geringere Kapitalbindung. Weiterhin entfallen die Kosten für [[Einlagerung|Ein]]-, [[Auslagerung|Aus]]- und [[Umlagerung]]en. Hierbei entwickelt sich oft eine enge zusammenarbeit zwischen [[Lieferant]] und [[Kunde]], diese enge | + | Bei dieser lagerlosen Fertigung entfallen für die Handelspartner die Kosten für die Lagerhaltung. Weitere Vorteile sind niedrigere Warenbestände und damit verbunden eine geringere Kapitalbindung. Weiterhin entfallen die Kosten für [[Einlagerung|Ein]]-, [[Auslagerung|Aus]]- und [[Umlagerung]]en. Hierbei entwickelt sich oft eine enge zusammenarbeit zwischen [[Lieferant]] und [[Kunde]], diese enge Zusammenarbeit kann sich allerdings auch zu einer regelrechten Abhängigkeit entwickeln. Ein weiterer Nachteil ist das erhöhte Transportaufkommen durch häufigere [[Lieferung]]en was auch höhere Transportkosten nach sich zieht. Die grösste Gefahr besteht allerdings in der Möglichkeit von Produktionsausfällen durch Lieferverzögerungen (z.B. bei Transportproblemen). |
− | Um das Just-in-Time Verfahren erfolgreich anwenden zu können sollten einige Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Aufbau einer gemeinsamen IT-Struktur für den elektronischen Datenaustausch. Damit könnte dann zum Beispiel eine gemeinsame Bestandsführung eingerichtet werden. So wäre es für den Lieferanten möglich zu sehen wie die Bestände beim Kunden aussehen und seine Fertigung dementsprechend zu | + | Um das Just-in-Time Verfahren erfolgreich anwenden zu können sollten einige Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Aufbau einer gemeinsamen IT-Struktur für den elektronischen Datenaustausch. Damit könnte dann zum Beispiel eine gemeinsame Bestandsführung eingerichtet werden. So wäre es für den Lieferanten möglich zu sehen wie die Bestände beim Kunden aussehen und seine Fertigung dementsprechend zu planen. Beide Partner sollten auch bereit sein die Zusammenarbeit auf lange Sicht hin aufzubauen, dazu müssen beide ausreichend zuverlässig sein. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt ist die räumliche Entfernung zwischen Lieferant und Kunde, falls möglich sollte die Entfernung gering gehlaten werden. Dies geht in der Praxis oft soweit das sich Zulieferer mit ihrer Produktion auf dem Gelände des Kunden ansiedeln. Ist das nicht möglich oder nicht gewünscht sollte zumindest eine gute verkehrsmässige Verbindung bestehen. |
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Aktuelle Version vom 29. Juni 2011, 09:30 Uhr
Eine übersetzung von Just in Time findet sich bei http://dict.leo.org Der Begriff beschreibt ein Verfahren bei dem auf die Vorratslagerhaltung verzichtet wird. Stattdessen werden die für die Produktion benötigten Teile "gerade noch rechtzeitig" angeliefert und direkt verbraucht. Oftmals wird das Just-in-Time Verfahren auch als "rollende Lagerhaltung" beschrieben da hier die Waren eben nicht mehr im herkömmlichen Sinne zwischengelagert werden. Vielmehr werden die Waren nach ihrer Herstellung an einen Transporteur übergeben der diese dann zu vorgegebenen Terminen beim Empfänger anliefert.
Bei dieser lagerlosen Fertigung entfallen für die Handelspartner die Kosten für die Lagerhaltung. Weitere Vorteile sind niedrigere Warenbestände und damit verbunden eine geringere Kapitalbindung. Weiterhin entfallen die Kosten für Ein-, Aus- und Umlagerungen. Hierbei entwickelt sich oft eine enge zusammenarbeit zwischen Lieferant und Kunde, diese enge Zusammenarbeit kann sich allerdings auch zu einer regelrechten Abhängigkeit entwickeln. Ein weiterer Nachteil ist das erhöhte Transportaufkommen durch häufigere Lieferungen was auch höhere Transportkosten nach sich zieht. Die grösste Gefahr besteht allerdings in der Möglichkeit von Produktionsausfällen durch Lieferverzögerungen (z.B. bei Transportproblemen).
Um das Just-in-Time Verfahren erfolgreich anwenden zu können sollten einige Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehören zum Beispiel der Aufbau einer gemeinsamen IT-Struktur für den elektronischen Datenaustausch. Damit könnte dann zum Beispiel eine gemeinsame Bestandsführung eingerichtet werden. So wäre es für den Lieferanten möglich zu sehen wie die Bestände beim Kunden aussehen und seine Fertigung dementsprechend zu planen. Beide Partner sollten auch bereit sein die Zusammenarbeit auf lange Sicht hin aufzubauen, dazu müssen beide ausreichend zuverlässig sein. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Aspekt ist die räumliche Entfernung zwischen Lieferant und Kunde, falls möglich sollte die Entfernung gering gehlaten werden. Dies geht in der Praxis oft soweit das sich Zulieferer mit ihrer Produktion auf dem Gelände des Kunden ansiedeln. Ist das nicht möglich oder nicht gewünscht sollte zumindest eine gute verkehrsmässige Verbindung bestehen.