ABC-Analyse: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. Oktober 2007, 13:23 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Sinn und Zweck
Oftmals ist ein grossteil des im Lager gebundenen Kapitals auf eine Stückzahlmässig geringe Anzahl von Waren verteilt. Die ABC-Analyse gibt in der Logistik auskunft über diese Kapitalverteilung auf einzelne Waren im Lager. Sie zeigt deutlich bei welchen Waren besonders auf Bestandsoptimierung geachtet werden sollte. Bei Normteilen wie Schrauben die in grossen Stückzahlen benötigt werden macht eine aufwendige Bestandoptimierung kaum Sinn. Es ist wirtschaftlich einfach nicht Sinnvoll, einen Mitarbeiter mit dem einholen von Angeboten, deren Vergleich und der ermittlung der des optimalen Lagerbestandes Stundenlang zu beschäftigen um ein paar Euro beim Einkauf zu sparen. Da diese Teile sehr wenig Platz im Lager einnehmen und auch Preisgünstig zu erwerben sind. Hinzu kommt dabei auch noch das gerade Normteile oftmals von vielen Lieferanten zu ähnlichen Konditionen und ohne grosse Lieferverzögerungen zu beziehen sind.
Bei speziell für die eigene Produktion, von Fremdherstellern eingekauften Teilen sieht die Situation ganz anders aus. Diese Teile werden oft nur auf Bestellung angefertigt und sind meist auch auf einem anderen Preisniveau angesiedelt. Hier lohnt es sich ganz besonders auf optimale Bestände zu achten um:
- 1. Die Kapitalbindung im Lager gering zu halten.
- 2. Rabatte des Herstellers optimal zu nutzen.
- und
- 3. um Transport und Verpackungskosten zu optimieren.
Durchführung
Um eine ABC-Analyse durchführen zu können werden zunächst folgende Daten benötigt:
- - Artikel (-nummer)
- - Jahresverbrauch
- - Stückpreis
Wenn diese Daten vorliegen wird der jährliche Verbrauchswert errechnet.
Nun werden die Artikel absteigend nach ihrem Verbrauchswert sortiert und der prozentuale Anteil der einzelnen Artikel am gesamten Verbrauchswert ermittelt.
Jetzt werden die prozentualen Verbrauchswerte aufaddiert (kumuliert) und die Grenzen zwischen den einzelnen Klassen gezogen. In der Regel wird eine Abgrenzung bis 80% für A-Güter, von 80% bis 95% für B-Güter und die restlichen 5% für C-Güter verwendet.
Die fertige ABC-Analyse könnte dann wie das folgende Beispiel aussehen:
weitere Anwendungsmöglichkeiten
Eine ABC-Analyse lässt sich nicht ausschließlich auf die Kapitalbindung von Waren anwenden. Möglich sind weitere Einsatzmöglichkeiten mit zum Beispiel Klassifizierung nach:
- Umschlagshäufigkeit
- Hierbei werden die verschiedenen Güter nach ihrer Zugriffshäufigkeit sortiert. Ziel ist es, die Wegezeiten eines Kommisionierers möglichst gering zu halten. Um dies zu erreichen werden häufig benötigte Güter in der Nähe des Kommisionierplatzes oder bei Anwendung der Stichgangstrategie nahe des Hauptkorridors platziert.
- Umsatz
- Es ist ebenso möglich Waren nach ihrem Umsatzanteil einzuteilen. Dadurch kann zum Beispiel schnell festgestellt werden welche Waren für den meisten Umsatz des Unternehmens sorgen. Es hat meist fatale betriebswirtschaftliche Folgen wenn umsatzstarke Teile nicht am Lager bereitliegen.
Sollen mehrere ABC-Analysen miteinander kombiniert werden, dann werden beispielsweise den nach Umschlagshäufigkeit sortierten Artikeln die Buchstaben X, Y und Z zugewiesen. Demnach wären dann AX-Güter diejenigen mit einem hohen Kapitalbindungsanteil und einer hohen Umschlagshäufigkeit.
Links
Verwendete Abkürzungen sind in der Formelsammlung erklärt: [1]