Nummer der Versandeinheit: Unterschied zwischen den Versionen
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Die ersten 3 Stellen bezeichneten früher die Art der Verpackung, diese werden seit dem Jahr 2000 als Reserveziffern verwendet. Werden diese Reserveziffern nicht benötigt, wird empfohlen hier eine 3 zu setzen. Die 3 bedeutete früher "Verpackung nicht definiert" dabei sind die beiden ersten Stellen mit Nullen aufzufüllen. | Die ersten 3 Stellen bezeichneten früher die Art der Verpackung, diese werden seit dem Jahr 2000 als Reserveziffern verwendet. Werden diese Reserveziffern nicht benötigt, wird empfohlen hier eine 3 zu setzen. Die 3 bedeutete früher "Verpackung nicht definiert" dabei sind die beiden ersten Stellen mit Nullen aufzufüllen. | ||
− | Danach folgt das Länderpräfix der sogenannten [[Globale Lokationsnummer|Globalen Lokationsnummer]] (GLN) mit insgesamt 3 Stellen. Hier gibt es auch Präfixe mit nur 2 Stellen. Für Deutschland ist der Nummernbereich von 400 bis 440 reserviert. | + | Danach folgt das Länderpräfix der sogenannten [[Globale Lokationsnummer|Globalen Lokationsnummer]] (GLN) mit insgesamt 3 Stellen. Hier gibt es auch Präfixe mit nur 2 Stellen. Für Deutschland ist der Nummernbereich von 400 bis 440 reserviert. Hiernach folgt bis zur 10. Stelle der NVE der Rest der GLN. Die GLN kann bei der GS1 Germany lizensiert werden, um eine NVE generieren zu können wird eine GLN vom Typ 2 benötigt. |
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+ | Um die Prüfziffer einer NVE zu Berechnen wird das sog. "Modulo 10" Verfahren angewandt. Dabei werden die 17 Nutzzifern jeweils abwechselnd mit 3 und 1 Multipliziert. Die Summe der Produkte wird dann von der nächsthöheren durch 10 teilbaren Zahl subtrahiert. Das Ergebniss ist die Prüfziffer. | ||
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+ | 2 * 3 = 6 | ||
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+ | 6 * 3 = 18 | ||
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+ | 1 * 1 = 1 | ||
+ | 9 * 3 = 27 | ||
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+ | 3 * 3 = 9 | ||
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Version vom 8. September 2009, 19:10 Uhr
Die Nummer der Versandeinheit (Abk. NVE, engl. Serial Shipping Container Code (SSCC)) ist eine Weltweit eindeutige Nummer zur Kennzeichnung ganzer Versandeinheiten wie bspw. Containern, Paletten oder Paketen. Im Ablauf einer logistischen Kette ist jeder beteiligte berechtigt für jede Versandeinheit eine NVE zu vergeben, sofern dies nicht schon auf einer vorhergehenden Stufe geschehen ist. Wurde einmal eine NVE vergeben muss diese auf der gesamten nachfolgenden logistischen Strecke beibehalten werden. Dies gilt nicht für den Fall das einzelne Versandeinheiten während des Transports, beispielsweise beim Cross-Docking zusammengefasst werden. Anhand einer NVE lässt sich also nicht zwangsläufig auf den Absender schliessen.
Aufbau einer NVE/SSCC
Jede NVE/SSCC besteht aus insgesamt 18 numerischen Zeichen.
Die ersten 3 Stellen bezeichneten früher die Art der Verpackung, diese werden seit dem Jahr 2000 als Reserveziffern verwendet. Werden diese Reserveziffern nicht benötigt, wird empfohlen hier eine 3 zu setzen. Die 3 bedeutete früher "Verpackung nicht definiert" dabei sind die beiden ersten Stellen mit Nullen aufzufüllen.
Danach folgt das Länderpräfix der sogenannten Globalen Lokationsnummer (GLN) mit insgesamt 3 Stellen. Hier gibt es auch Präfixe mit nur 2 Stellen. Für Deutschland ist der Nummernbereich von 400 bis 440 reserviert. Hiernach folgt bis zur 10. Stelle der NVE der Rest der GLN. Die GLN kann bei der GS1 Germany lizensiert werden, um eine NVE generieren zu können wird eine GLN vom Typ 2 benötigt.
Die Stellen 11 bis 17 einer NVE bilden eine innerhalb des verwendeten GLN-Nummernkreises eine eindeutige Seriennummer. Dies ist die eigentliche SSCC.
Sollte dieses Nummernkontingent einmal aufgebraucht sein, kann geprüft werden ob bereits verwendete Nummern noch relevant und in den Datenbanken oder auf den Packstücken noch vorhanden sind, ist dies nicht der Fall können diese Nummern wiederverwendet werden. Eine andere Möglichkeit das verfügbare Nummernkontingent zu erweitern besteht darin bei der (in Deutschland) GS1 Germany eine weitere GLN zu beantragen.
Am Ende einer jeden NVE findet sich die Prüfziffer die nach dem Modulo 10 verfahren aus den 17 Nutzziffern berechnet wird.
Berechnung der Prüfziffer
Um die Prüfziffer einer NVE zu Berechnen wird das sog. "Modulo 10" Verfahren angewandt. Dabei werden die 17 Nutzzifern jeweils abwechselnd mit 3 und 1 Multipliziert. Die Summe der Produkte wird dann von der nächsthöheren durch 10 teilbaren Zahl subtrahiert. Das Ergebniss ist die Prüfziffer.
NVE/SSCC: 00340222610021983199
Berechnung:
0 * 3 = 0 0 * 1 = 0 3 * 3 = 9 4 * 1 = 4 0 * 3 = 0 2 * 1 = 2 2 * 3 = 6 2 * 1 = 2 6 * 3 = 18 1 * 1 = 1 0 * 3 = 0 0 * 1 = 0 2 * 3 = 6 1 * 1 = 1 9 * 3 = 27 8 * 1 = 8 3 * 3 = 9 1 * 1 = 1 9 * 3 = 27 Summe 121
Die nächsthöhere, durch 10 teilbare Zahl ist die 130.
130 -121 = 9
Somit ergibt sich die Prüfziffer 9.
Die schnelle Methode: Ist bereits eine NVE bekannt und soll die Prüfziffer der nachfolgenden Seriennummer berechnet werden kann zu der Prüfziffer einfach 7 hinzuaddiert werden. Dies funktioniert allerdings nur solange sich immer nur die letzte Ziffer vor der Prüfziffer um 1 erhöht. Um unser Beispiel von oben erneut zu verwenden schauen wir uns die vorhergende NVE an:
00340222610021983182
Aus der SSCC 2198318 wird die 2198319. Addieren wir nun 7 zur Prüffziffer 2 hinzu erhalten wir wieder die oben berechnete Prüfziffer 9. Mit der nöchsthöheren SSCC funktioniert das nicht mehr, wer will kann ja mal nachrechnen...die nächste SSCC wäre die
2198320
hier haben sich die letzten beiden Ziffern durch den Wechsel von 19 auf 20 verändert. Aber auch hier gibt es eine schnelle Lösung, anstatt der 7 wird beim Wechsel von 9 auf 10 nur noch 6 addiert. Wieder Vorsicht beim Wechsel von 99 auf 100, hier wird nur noch 5 addiert.
Wird beim Addieren von 7 der 10er übersprungen, weil beispielsweise die letzte Prüfziffer sieben ist, dann ist das Ergebniss 14, in diesem Fall ist die letzte Stelle der Summe die Prüfziffer: hier 4.