100610 Gigaliner fahren "länger"
Gigaliner fahren "länger"
Nachdem der Probebetrieb mit den bis zu 25 Meter langen und bis zu 60 Tonnen schweren, sog. Gigalinern oder Euro-Combis Ende 2009 eingestellt wurde plant das Bundesverkehrsministerium nun im Jahr 2011 einen neuen Versuch. Die WELT-ONLINE berichtet von Plänen 100 bis 150 dieser Fahrzeuge in einen erneuten Probebetrieb starten zu lassen.
Ende des Jahres 2009 war noch die Rede davon, die Euro-Combis würden 2010 endgültig von Deutschlands Straßen verschwinden. Wie damals eine Sprecherin des Verkehrsministeriums erklärte würde der Probebetrieb, der bis dahin in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern noch lief, eingestellt. Es sollte auch keine weiteren Pilotversuche mehr geben.
Wie die WELT-ONLINE am 02.05.2010 berichtet soll 2011 ein neuer, auf ein Jahr befristeter, bundesweiter Probelauf starten. Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums teilte mit "Der Feldversuch soll voraussichtlich 2011 beginnen. Ein genaues Datum steht noch nicht fest." Eine Arbeitsgruppe entwerfe derzeit ein Modell für den bundesweiten Probelauf.
Der Sprecher weiter "Es müssen Relationen festgelegt werden, da sich längere Fahrzeuge nicht für das nachgeordnete Straßennetz oder den städtischen Bereich eignen." Dies lässt darauf schließen das der Probebetrieb sich weitgehend auf Autobahnen und Fernstraßen begrenzen wird.
Da sich mit den größeren LKW mehr Volumen bewegt werden kann, sind diese wirtschaftlicher im Einsatz. Das Gewicht wird, wie im kombinierten Hinterlandverkehr üblich, auf 44 Tonnen zGG begrenzt sein. Dies dürfte sich aber für die meisten Frachtführer kaum auswirken, da diese eher ein Platzproblem denn ein Gewichtsproblem auf ihren Fahrzeugen haben. Der Grund für die Gewichtsbegrenzung findet sich in der Vermeidung von Schäden an Straßen und Brücken.
Die Gegner der Gigaliner finden sich beispielsweise in der "Allianz pro Schiene". Dirk Flege, Geschäftsführer "Allianz pro Schiene" gegenüber WELT-ONLINE "Es gibt keine guten Gründe, einen solchen Versuch überhaupt zu starten. Der Riesen-Laster ist vier Mal gefährlicher als ein normaler Lkw, und bei einem massenhaften Einsatz wird er zu mehr Straßentransporten führen." Auf welche Zahlen er seine Einschätzung der Gefährlichkeit stützt ließ Flege offen.
Der ADAC fordert den Test auch auf Landstraßen und den Stadtverkehr auszudehnen um auch kritische Situationen realistisch beurteilen zu können. Somit hat beim ADAC ein Umdenken stattgefunden, da man den Versuch ohnehin nicht verhindern könne, so Christoph Hecht vom Automobilclub.