080824 Deutsche Bahn will rumänische Spedition übernehmen

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Die Deutsche Bahn AG will offenbar die rumänische Großspedition Romtrans für 80 bis 100 Mio. Euro übernehmen. In einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) heisst es: Für die Bahn habe diese Akquisition eine zweifache strategische Bedeutung.

Dadurch möchte die Deutsche Bahn ihre Präsenz im stark wachsenden osteuropäischen Logistikmarkt stärken. Mit Blick auf den für die letzte Oktoberwoche geplanten Börsengang der Sparte DB Mobility Logistics (DB ML), soll dies die Fantasie der DB-Aktionäre anregen. Für den größten Umsatzträger der Deutschen Bahn, die Speditions- und Logistiksparte, gelten die Wachstumspersektiven als wesentlicher Erfolgsbestandteil für den geplanten Börsengang. Der Bericht der FTD nennt keine Quellen, auch gegenüber DVZ wurde der Bericht von der Bahn nicht bestätigt.

Romtrans wurde 1952 als Staatsunternehmen für internationale Transporte und Spedition mit Sitz in Bukarest gegründet. Es war für die Erfüllung und Beaufsichtigung aller internationalen Speditionstätigkeiten, für Transitverkehre und Zollformalitäten zuständig. 1989 wurde es, nach der politischen Wende in Rumänien, in eine Handelsgesellschaft mit gemischtem Kapital umgewandelt. Seit 1994 firmiert das Unternehmen als SC Romtrans SA und ist eine Handelsgesellschaft mit Privatkapital. Nach Angaben von Romtrans wurde im Jahr 2007 ein Umsatz von rund 78 Mio. Euro mit den rund 1300 Angestellten erwirtschaftet.

Das Wachstumspotential des rumänischen Marktes ist erheblich, da die Speditions- und Logistikbranche des jungen EU-Mitglieds nicht besonders ausgebaut ist. Im ersten Halbjahr 2008 steigerte Deutschland seinen Handel mit Rumänien um 21,8% auf 6,6 Milliarden Euro.