5. Neue Anforderungen hinsichtlich Umwelt- und Klimaschutz

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Nationales Hafenkonzept für die See- und Binnenhäfen

5. Neue Anforderungen hinsichtlich Umwelt- und Klimaschutz

Mit zunehmendem Güterverkehr sind auch unerwünschte Nebeneffekte verbunden, unter anderem Emissionen von Luftschadstoffen und CO2, Lärm sowie Flächenverbrauch durch die erforderlichen Infrastrukturen. Das System Schiff/Wasserweg ist vergleichsweise umweltfreundlich und effizient. Der Ausstoß von Treibhausgasen ist im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern gemessen an der Transportleistung niedrig. Allerdings müssen die Schiffsaggregate für die Strom und Wärmeerzeugung auch während den Hafenliegezeiten betrieben werden. Dadurch entsteht Luftverschmutzung durch Abgase mit Dieselruß, Schwefeldioxid und Stickoxidverbindungen. Durch die Zunahme des Schiffsverkehrs verschärft sich die Problemlage.

Mit Blick auf die See- und Binnenhäfen kommt es zu Zielkonflikten zwischen den verschiedenen Umwelt-, Klima-, Sozial- und Wirtschaftsbelangen im Wechselfeld zwischen Hafen, Schifffahrt, Tourismus und Anwohnern. In einer ausgewogenen Behandlung der Konflikte im Rahmen einer integrierten, nachhaltigen Verkehrspolitik sieht die Bundesregierung die Chance, zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen. Dies hat sie zuletzt in den Beschlüssen von Meseberg zur Integrierten Klima- und Energiepolitik im August 2007 bekräftigt.

Angesichts des schon heute belegbaren Klimawandels müssen wir dafür Sorge tragen, dass Mobilität nicht auf Kosten der Lebensqualität und der Lebensgrundlagen der heutigen und kommenden Generationen geht. Das heißt: Güterumschlag in den Häfen und daran gebundener Verkehr müssen energiesparender, effizienter, sauberer und nicht zuletzt auch leiser werden. Mit Blick auf die Prognosen über die Verkehrsentwicklung und vor dem Hintergrund der Diskussion über die Auswirkungen des Klimawandels ist es erforderlich, dass Schifffahrt und Häfen ihre noch bestehenden Reduzierungs- und Optimierungsspielräume voll ausschöpfen.

Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass Maßnahmen möglichst im internationalen oder europäischen Kontext getroffen und die deutschen Häfen nicht einseitig belastet werden. Die Bereitstellung eines dichten Netzes von leistungsfähigen Häfen, die in der Lage sind, Schiffe aller Größen und Arten abzufertigen, ist aktiver Umweltschutz, weil so Transportrouten optimiert werden können. Daher betrachtet die Bundesregierung ein international koordiniertes Vorgehen als ein wichtiges Instrument.

Herausforderungen und Chancen durch neue Anforderungen im Umwelt- und Klimaschutz

Herausforderungen

  • Zielkonflikte zwischen Umweltschutz, Klimaschutz, Sozial- und Wirtschaftsbelangen.
  • Entkopplung von Wirtschaftswachstum und den negativen Folgen des Verkehrswachstums.
  • Güterumschlag und Verkehr müssen energiesparender, effizienter, sauberer und leiser werden.
  • Ausschöpfung aller Reduzierungs- und Optimierungsspielräume.
  • Bereitstellung eines dichten Netzes leistungsfähiger Häfen.

Chancen

  • Ausgewogene Behandlung der Konflikte im Rahmen einer integrierten, nachhaltigen Verkehrspolitik.
  • Schutz der Lebensqualität und -grundlagen kommender Generationen.
  • Vermeidung unnötiger Landtransporte.

Fussnoten


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